Nasenformen

Die äußere Nasenform wird häufig als störend für den Gesamtausdruck des Gesichtes empfunden, wenn die Nase das Gesicht dominiert. Eine ausgeprägte Fehlform der Nase wird zum „negativen Blickfang“ in Ihrem Gesicht, den man gerne verändern möchte. Gleichzeitig kann die Nasenfunktion, wie z.B. die Atmung oder das Riechen, durch manche Nasenformen beeinträchtigt werden.

 

Unser Ziel ist es, eine natürlich aussehende, zu Ihrem Gesicht passende Nase mit verbesserter oder erhaltener Funktion zu erreichen und Ihnen hierdurch mehr Wohlbefinden und Selbstbewusstsein zu geben.

Die äußere Nasenform zeigt viele Variationen, und es sind bisher ca. 250 verschiedene Nasentypen bekannt. 

 

Die häufigsten Kategorien sind:



Höckernase

Beispiel einer Höckerlangnase
Beispiel einer Höckerlangnase

Ein schöner Nasenrücken ist normalerweise gerade, ausnahmsweise kann ein weiblicher Nasenrücken leicht nach innen gebogen sein. Wenn ein Nasenrücken stärker nach außen gewölbt ist, spricht man von einer Höckernase.

 

Die ist am häufigsten genetisch bedingt, jedoch kann auch die Folge eine Trauma sein, gebunden mit uproportianalem Wachstum. In manchen Fällen kann man die Knorpel- oder Knochensplitter unter der Haut spüren.

 

Ein kleiner Höcker von ca. 0,3 mm ist tolerabel und gibt der Nase, aufgrund des häufigen Vorkommens, eine natürliche Erscheinung. 

 

Voroperierte Nase mit Kollaps des Nasenrückens

Korrektur der Höckernase

Die Entfernung des Höckers ist häufig verbunden mit der anschließenden Rekonstruktion des Nasenrückens, da sonst ein sogenannter Kollaps des Nasenrückens auftreten kann, wobei die Seitenknorpel nach hinten wandern und ein Bild des umgekehrten Buchstaben „V“ bilden - siehe Bild rechts. 

 

Beispiel einer voroperierten Nase mit sogenanntem  „Inverted- V“ / Umgekehrtes- V Erscheinungsbild. Bei der Patientin wurde keine Rekonstruktion des Nasenrückens durchgeführt, daher kam es zu einer massiven Formveränderung.


Die Rekonstruktion erfolgt  entweder mit knorpeligen Streifen (sogenannte spreader grafts, Bild 1), die man aus der Nasenscheidewand gewinnt, oder der Seitenknorpel wird nach innen verlagert und somit ein neuer Nasenrücken hergestellt (sogenannte spreader flaps, Bild 2.)

Bild 1: spreader grafts
Bild 1: spreader grafts
Bild 2: spreader flaps
Bild 2: spreader flaps
Bild 3: vereinfachte Durchführung der Let Down Technik
Bild 3: vereinfachte Durchführung der Let Down Technik

 

In manchen Fällen, wenn ein Nasenhöcker sehr symmetrisch erscheint, führt man die  sogenannte Nasenrücken-Erhaltungstechnik (dorsal preservation, let down) durch. Dabei wird der eigene Nasenrücken erhalten und nach innen verlagert.

 


Schiefnase

Beispiel einer Schiefnase
Beispiel einer Schiefnase

Wenn man eine Linie zwischen dem Punkt in der Mitte der Augenbrauen und dem Punkt in der Mitte der Oberlippe zieht, erhält man die sogenannte Gesichtsachse. Weicht die Nase  deutlich mehr als 5° von dieser Linie ab, spricht man von einer Schiefnase. 

 

Gleichzeitig besteht bei vielen Menschen eine Gesichtsasymmetrie , so dass man manchmal die Nase chirurgisch in die Mitte stellt, aber das Gesicht noch asymmetrischer erscheint. Daher ist eine gemeinsame Gesichtsanalyse notwendig um zu entscheiden, wo genau die Nase positioniert werden soll. Manchmal ist die geometrisch perfekte Position von Nachteil. Eine Schiefnase ist häufig mit einer schiefen Nasenscheidewand verbunden, die eine Hälfte der inneren Nase teilweise verlegt, und damit eine Nasenatmungsbehinderung verursacht.    

Korrektur der Schiefnase

Die Korrektur einer Schiefnase erfolgt immer mit einer Korrektur der Nasenscheidewand, die als Grundpfeiler der Nase dient. Eine Schiefnase entsteht sehr häufig durch ein Trauma, auch in früher Kindheit, und ist meist mit einem Höcker verbunden. In seltenen Fällen handelt es sich bei Patienten  ausschließlich um eine knorpelige Schiefnase, bei der die Begradigung der Nasenscheidewand eine entscheidende Rolle spielt. In der Mehrheit der Fälle ist auch die knöcherne Nase betroffen. 

 

Bei der Operation einer Schiefnase ist eine extreme Präzision bei knöchernen Schnitten erforderlich, deshalb wird dabei ein Ultraschallmesser/ Piezoinstrument benutzt. In manchen Fällen ist der Knochen auf einer Seite deutlich dicker; bei solchen Patienten wird mit dem gleichen Instrument eine sogenannte Knochenmodellierung oder Rhinosculpting durchgeführt. Gleichzeitig werden ausgleichende, knorpelige Transplantate eingesetzt. 

 

Die Transplantate werden am häufigsten aus der Nasenscheidewand, in einigen Fällen aber auch aus der Ohrmuschel oder aus Rippenknorpel gewonnen. Diese geben der Nase auf einer Seite mehr Volumen, so dass diese optisch gerade erscheint.

 

Ein Ultraschallmesser schneidet Knochen mit großer Präzision.
Ein Ultraschallmesser schneidet Knochen mit großer Präzision.

Asymmetrie der Nasenlöcher

In gewissen Fällen besteht auch eine Asymmetrie der Nasenlöcher, so dass auch in diesem Bereich ein Eingriff notwendig ist. Erfreulicherweise kommt es in vielen Fällen nach der Operation auch zur einer bedeutenden Besserung der Atmung. Eines von den Risiken der Operation der Schiefnase bei besonders ausgeprägten Befunden ist, dass die Nase manchmal versucht, zum Beispiel durch Muskelzug, in Richtung der vorherigen Position zurück zu verschieben. Daher kann man Patienten nicht immer eine perfekte, gerade Nase versprechen, sondern muss aufklären, dass die Nase deutlich "gerader" werden wird.


Breitnase

Beispiel einer Breitnase
Beispiel einer Breitnase

Eine Nase kann auch in ihrer knöchern-knorpeliger Basis relativ weit wirken, häufig kombiniert mit einer breiten Nasenspitze.

 

Diese fast fassförmigen Nasen gehen an der Basis weiter nach außen als die vertikalen Linien, die von den inneren Augenwinkeln senkrecht nach unten gezogen sind. 

 

Die Ursache einer Breitnase kann genetisch sein oder als Folge eines Traumas auftreten. 

 

Korrektur der Breitnase

Bei der Planung der Operation muss sich der Chirurg über der Dicke der Nasenknochen im Klaren sein. Bei sehr dicken Knochen kann eine Verlagerung nach innen die Luftwege verengen und damit zur einer Atmungsbehinderung führen. In diesen Fällen ist eine Schichtaufnahme, eine sogenannte Computertomographie, für die Planung der Operation notwendig. 

Meist kann man den Knochen so modellieren, dass es später zur keinerlei funktionellen Behinderungen kommt. 

 

Eine Operation der Breitnase muss, neben der Verschmälerung, auch das Ziel haben, die innere Schleimhaut zu erhalten, damit es nicht zu einem knöchernen Kollaps kommt. Daher benutzen wir in solchen Fällen das Ultraschallmesser/ Piezoinstrument, welches extrem schonend auf die Weichteile wirkt. 

 

Bei diesen Patienten sind auch die Nasenspitze und Nasenbasis mit den Nasenflügeln sehr breit. In vielen Fällen wirkt die Nasenspitze auch sehr niedrig, so dass sie zuerst mit einem Transplantat aus körpereigenem Knorpel verlängert wird. Das funktioniert dann wie eine  Zeltstange, die dem Zelt eine Form gibt. Mit wenig Knorpelabtragung an der Nasenspitze und formen derselben mit speziellen Nähten erreicht man sehr häufig den gewünschten Effekt. 

Die Hautdicke

Manche Patienten mit Breitnase haben auch einen dicken Hautmantel, besonders im Nasenspitzenbereich. In Abhängigkeit von der Hautdicke werden verschiedene chirurgische oder medikamentöse Maßnahmen ergriffen, um die Nasenspitze noch schmaler erscheinen zu lassen bis zum gewünschten Effekt. In manchen Fällen, bei besonders dicker Haut, ist es nicht möglich eine zierliche Nasenspitze zu erreichen. Bei breiten Nasenflügeln wird überschüssiges Weichteilgewebe in Keilform entfernt und mit größter Sorgfalt wieder vernäht.


Sattelnase

Nach einem Trauma, einer Nasenscheidewandoperation oder einem Loch in der Nasenscheidewand kann der Nasenrücken deutlich unter das normale Niveau einsinken, und besonders im mittleren Bereich der Nase das Bild eines Sattels aufweisen. 

 

Diese Patienten können auch eine schiefe Nase haben in Abhängigkeit von der Ursache. Häufig beklagen die Patienten auch eine Nasenatmungsbehinderung. Dabei findet man sehr häufig, durch ein Trauma verursacht, eine sehr schiefe Nasenscheidewand. 

 

Andere Ursachen von Sattelnasen  können Voroperationen besonders an der Nasenscheidewand und einem damit verbundenen Stützverlust sein. Manchmal kann eine, durch einen Bluterguss in der Nasenscheidewand verursachte, Infektion zum Knorpel- und Stützverlust führen. 

Korrektur der Sattelnase

Zuerst sollte man die Nasenscheidewandoperation durchführen und die in diesem Bereich notwendige Rekonstruktion machen. Anschließend wird der Zugang zum Nasenrücken geschaffen und das Ausmaß des fehlenden Materials am Nasenrücken eingeschätzt.

 

Dieser Profildefekt muss mit körpereigenen Transplantaten aufgefüllt werden. Der Knorpel dafür wird -soweit noch vorhanden- aus der Nasenscheidewand, sonst aus der Ohrmuschel oder einer Rippe gewonnen, besonders bearbeitet und in den Defekt platziert. Häufig werden dabei kleine Knorpelstückchen mit Blutanteilen verbunden; damit entsteht ein Transplantat, das sich optimal an das darunterliegende Gewebe anpasst.

 

Die Durchführung diese Operation ist sehr komplex und soll von sehr erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden.


Knollennase

Wenn eine Nase eine sehr breite Nasenspitze aufweist, sich beide Nasenflügelknorpel deutlich unter der Haut abzeichnen und überproportional groß gewachsen sind, benutzt man im Volksmund den Ausdruck Knollennase oder den Fachausdruck bulböse Nasenspitze.

 

In manchen Fällen ist bei dem Patienten Hautdicke für diese Nasenform mehr verantwortlich.

 

Korrektur der Knollennase

 

Der Chirurg muss sorgfältig abwägen, wieviel Knorpel wirklich abzutragen ist, um das knorpelige Gerüst nicht allzu sehr zu schwächen, und welche zusätzlichen Manöver gepaart mit unterstützenden Maßnahmen notwendig sind, um eine ästhetisch schöne Nasenspitze zu erreichen.

 

Besonders bei dem Patienten mit der dünnen Haut, kann es zur massiven Schrumpfungen der Nasenflügel bei übertriebenen Knorpelabtragungen kommen. 

Die können seitlich gesehen in der Mitte des Nasenflügels eine nach oben gerichtete Spitze bilden, so dass die wie ein chinesischer Hut aussehen.


Spannungsnase

Wenn die Nasenscheidewand zu stark gewachsen und die gesamte Nasenpyramide dadurch zu groß geworden ist, spricht man von einer Spannungsnase.

 Die ist äußerlich häufig sehr schmal und lang, gleichzeitig ist der Winkel zwischen Seitenknorpel und Nasenscheidewand sehr klein, so dass eine Nasenatmungsbehinderung vorliegt. 

 

Korrektur der Spannungsnase

 

Das chirurgische Ziel ist die Verbesserung der Atmung mit gleichzeitigem Kürzen der äußeren Nase; diese Operation ist häufig mit einem sehr guten Ergebnis verbunden. Im Falle, dass der Nasenrücken von vorne eine symmetrische Form zeigt, ist eine Nasenrücken-Erhaltungsoperation/ Let Down sehr häufig die Methode der Wahl in unserer Praxis.