Nasen-OP: Risiken

Mögliche Folgen und auch Komplikationen einer ästhetischen Nasenoperation

Wenn man von den Risiken und unerwünschten Folgen einer ästhetischen Nasenoperation spricht, muss man grundsätzlich unterscheiden zwischen immer, mehr oder weniger häufig auftretenden, Begleiterscheinungen der Operation, wie zum Beispiel Schwellungen oder Druckgefühl und echten Risiken, die normalerweise nicht auftreten, aber in seltenen Fällen passieren können, wie zum Beispiel Nachblutungen oder Infektionen. 

 

Selbstverständlich ist jeder Eingriff am Körper, bei dem geschnitten wird und Strukturen verändert werden, vorübergehend mit unerwünschten, aber unabdingbaren Begleiterscheinungen verbunden. Diese sind fast immer vorübergehend und treten bei allen Patienten mehr oder weniger ausgeprägt auf. 

Normale Begleiterscheinungen

Schwellungen

So schwillt bei jedem Patienten nach einer Nasenoperation vorübergehend das Gesicht und besonders die Nase an. Dabei kann es, besonders um die Augen herum, zu leichten Einblutungen im Sinne von Blutergüssen kommen. Diese verfärben sich entsprechend mit der Zeit und heilen nach 2-3Wochen folgenlos ab. Die Schwellung des Gesichtes ist nach der gleichen Zeit ebenfalls verschwunden. 

 

Anders verhält es sich mit der Schwellung der Nase; diese benötigt ein bis mehrere Jahre um abzuschwellen. Ausschlaggebend ist hierbei die Hautdicke. Als Faustregel gilt: Je dicker die Haut ist, desto länger benötigt die Nase, um abzuschwellen. Dabei schwillt eine Nase immer von der Nasenwurzel zur Nasenspitze hin ab, das heißt, die Nasenspitze bleibt am längsten angeschwollen. Leider betrachtet man sich im Spiegel meist von vorne, so dass die Nasenspitze lange Zeit etwas zu breit wirkt, während die Nase im Profil, von der Seite betrachtet, schon gut aussieht. 

 

Selbstverständlich tun wir alles dafür, die Schwellung so gering wie möglich zu halten und die Heilung - soweit möglich - zu beschleunigen. Aber die Natur lässt sich nicht ganz überlisten. 

 

Man kann die Heilung nur bedingt kontrollieren.

Taubheitsgefühl

Eine weitere Begleiterscheinung der Operation ist, dass es -zumindest vorübergehend- zu einem Taubheitsgefühl im Bereich der Nasenspitze und/ oder der Oberlippe zum Teil mit einer leichten Bewegungseinschränkung kommen kann. Bei jedem Hautschnitt können Hautnerven verletzt werden, das lässt sich leider nicht verhindern. Diese regenerieren sich aber normalerweise nach einiger Zeit wieder. Sollte sich die Oberlippe etwas steif anfühlen, kann man dies durch Üben (Grimassieren: abwechselnd den Mund spitzen und breit grinsen) relativ schnell beheben.

Wundschmerzen

Natürlich können nach einer Operation auch Wundschmerzen auftreten, diese halten sich aber in aller Regel sehr in Grenzen und sind mit normalen Schmerzmitteln wie Ibuprofen gut beherrschbar. Die meisten Patienten berichten nach der Operation weniger von Schmerzen, als viel mehr vom Gefühl einer verstopften Nase wie bei Schnupfen und einem Druck in der Nase und um die Nase herum.

 

Schleimhäute reagieren auf vieles sehr empfindlich, so auch auf die Manipulation während der Operation. Dies führt manchmal dazu, dass auch in den Monaten nach der Operation die Nase entweder verstärkt läuft oder trockener sein kann als gewohnt. Mit der Zeit normalisiert sich die Situation aber wieder. Dabei muss beachtet werden, dass durch die Operation grundsätzlich nicht die Art und Weise, wie die Schleimhäute reagieren, verändert wird. Entsprechend lässt sich zum Beispiel auch eine Allergie nicht wegoperieren. In den ersten Wochen nach der Operation ist das Sekret, das aus der Nase läuft, noch etwas blutig. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Individuell unterschiedliche Wundheilung

Die individuelle Wundheilung hängt von vielen Faktoren ab und nur wenig davon, wie gut die Operation verlaufen ist. Eine Nase kann direkt nach der Operation noch so gut aussehen, aber durch eine ungünstige Narbenbildung kann es immer zu kleinen, auch minimal sichtbaren, Verschiebungen oder, besonders bei dünner Haut, zu leichten Unregelmäßigkeiten im Bereich des Nasenrückens kommen.

 

Die Bildung solcher Unregelmäßigkeiten infolge von Narben kann weder der Operateur noch Sie als Patient beeinflussen. Sollten sie sich jedoch im Verlauf verstärken und deutlich sichtbar werden, können sie meist durch eine Nachkorrektur, die wegen der Heilungsdauer erst nach frühestens einem Jahr durchgeführt werden kann, ausgeglichen werden.

 

In gleicher Weise kann es dazu kommen, dass eine Schiefnase nach der Operation versucht, in ihre alte Lage zurückzukehren. Hierfür ist vor allem der einseitig stärkere Muskel- und Gewebezug verantwortlich. Diesem kann man durch entsprechende Übungen und Gegendruck entgegenwirken.

Komplikationen

Im Gegensatz zu den unerwünschten Begleiterscheinungen einer ästhetischen Nasenoperation gibt es Komplikationen, die nicht auftreten müssen und auch nur einen sehr kleinen Anteil aller Patienten, die an der Nase operiert werden, betreffen. 

 

Grundsätzlich ist unser Handeln immer darauf ausgerichtet, möglichen Komplikationen der Nasenchirurgie schon durch präventive Maßnahmen zu begegnen und es somit gar nicht erst zu den Komplikationen kommen zu lassen. Deshalb treten alle hier genannten Komplikationen selten, d.h. bei weniger als 1% unserer Patienten, auf. 

 

Von den möglichen Risiken, die mit einer ästhetischen Nasenkorrektur verbunden sind, sollen hier nur diejenigen genannt werden, die trotzdem mit einer gewissen Häufigkeit auftreten.

Nachblutungen

Dazu gehört als seltene, aber früheste Komplikation der Operation die Nachblutung. Sie ist in den meisten Fällen harmlos und hört von alleine auf. Sollte die Blutung nicht von alleine stoppen, wird ggf. eine erneute kurze Narkose mit der Einlage von Tamponaden in die Nase zur Blutstillung erforderlich. Diese werden spätestens nach zwei Tagen wieder entfernt und beeinflussen das spätere ästhetische Ergebnis nicht.

Septumhämatom

Eine weitere, frühe Komplikation ist ein Bluterguss an der Nasenscheidewand, das sogenannte Septumhämatom. Dabei kommt es dazu, dass sich nach der Operation, z.B. durch eine Steigerung des Blutdrucks oder beim Pressen, ein kleines Blutgefäß zwischen dem Knorpel der Nasenscheidewand und der darüber liegenden Schleimhaut öffnet und in den Zwischenraum zwischen Knorpel und Schleimhaut einblutet. 

 

Ein solches Septumhämatom führt unbehandelt zu einer Sattelnase, weil der Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Um von vornherein die Bildung eines solchen Hämatoms zu vermeiden, werden bei allen Patienten, die an der Nasenscheidewand operiert werden, am Ende der Operation sogenannte Splints, das sind dünne Silikonscheiben, auf beiden Seiten an die Nasenscheidewand angelegt und für mindestens zwei Tage dort belassen. Danach werden sie bei uns in der Praxis entfernt. 

 

Hierbei und auch bei der Entfernung der Nasenschiene nach einer Woche kontrollieren wir immer auch das Naseninnere auf das Vorliegen eines solchen Hämatoms. In den sehr seltenen Fällen, wenn dieses auftritt, wird der Bluterguss in örtlicher Betäubung abpunktiert. Dieses Procedere wird in den folgenden Tagen ggf. noch zwei- bis dreimal wiederholt bis wir sicher sind, dass der Erguss vollständig entfernt ist und sich nicht nachbildet.

Bakterielle Infektion

Sehr selten, aber meist auch im frühen Heilungsverlauf, wenn noch Wundflächen vorhanden sind, kann es zu einer bakteriellen Infektion vor allem des Nasenstegs kommen. Da die Nase durch die Verbindung nach außen an die Körperoberfläche nie keimfrei sein kann, werden auch hier schon während der Operation präventive Maßnahmen ergriffen, damit es gar nicht erst zu einer Infektion kommt. 

 

So wird die Nase von außen und innen mit desinfizierenden Substanzen gereinigt und alle Patienten bekommen einmalig während der Operation ein Breitspektrum-Antibiotikum direkt ins Blut, so dass während der Operation in hoher Konzentration wirksam ist. Zeigt sich trotzdem im postoperativen Verlauf der kleinste Anhalt für eine Rötung, Schmerzen und Schwellung, setzen wir, ggf. nach Entnahme eines Abstrichs zur Keimbestimmung, sofort ein breit wirksames Antibiotikum in Tablettenform ein. Dieses wird, wenn erforderlich, an das Ergebnis der Keimbestimmung angepasst.

Fremdkörperreaktionen

Sehr selten kann es im Verlauf von Monaten zu Fremdkörperreaktionen auf das verwendete Nahtmaterial kommen. In diesen Fällen zeigt sich meist ein kleiner „Knubbel“ unter der Haut, der manchmal etwas schmerzt, in den meisten Fällen aber nicht zu einer Entzündung führt. 

 

Da sich alle Nähte mit der Zeit, aber zum Teil erst nach Monaten bis Jahren selbst auflösen, ist es am besten, diese in Ruhe zu lassen und nicht an ihnen zu manipulieren. Nur im Falle einer Entzündung mit Verbindung nach außen können Keime so einwandern, dass eine bakterielle Entzündung entsteht und eine Entfernung des Fadens erforderlich wird.