Nasen-OP: Schwellung und Wundheilung

Bei jedem operativen Eingriff wird Gewebe in unterschiedlich starker Ausprägung in seiner auf natürliche Weise gewachsenen Struktur verändert. Das Faszinierende an unserem Körper ist, dass jede Art von Verletzung zu einer gezielten Wundheilung führt. 

 

Wir alle kennen das bei oberflächlichen Verletzungen der Haut: Zu Anfang bildet sich ein Wundschorf, der wie ein natürliches Pflaster die Wunde vor Schmutz und Keimen schützt. Unter diesem Schorf laufen nun Reparaturprozesse ab, die schließlich eine mehr oder weniger sichtbare Narbe hinterlassen. Der Wundschorf fällt ab. Nach mehreren Monaten verfärbt sich die Narbe und blasst aus. 

Wie läuft die Wundheilung nach der Nasenkorrektur ab?

Der Prozess der Wundheilung läuft nach immer gleichen Schritten ab – mit sichtbaren Phasen am Anfang und unsichtbaren im weiteren Verlauf. 

Es kommt vor allem zu mehr oder weniger starken Schwellungen und Verhärtungen, aber auch Rötungen, überschießendem Gewebewachstum, Sensibilitätsveränderungen, Spannungen, Verziehungen und manchmal auch zu lokalen Entzündungsreaktionen. An der Oberfläche verlaufen diese Prozesse schneller ab. Der Körper versucht den alten Zustand möglichst wiederherzustellen. Beispielsweise müssen sich Blut- und Lymphgefäße neu bilden, getrenntes Gewebe wieder zusammenwachsen. 

Heilungsprozess über mehrere Monate

Abgeschlossen ist die Wundheilung jedoch immer erst nach mehreren Monaten. Je größer und komplexer die Wunde ist, desto länger dauert es. Am Ende der Wundheilung ist das Gewebe im Bereich der Narbe straffer und fester, da nun mehr Bindegewebsfasern gebildet worden sind als ursprünglich vorhanden waren. Das kann dazu führen, dass es zu Unregelmäßigkeiten kommt. Weiches Gewebe, wie die Haut und das Bindegewebe, verhalten sich dabei anders, als Knorpel und Knochen. Allein deswegen ist es sehr wichtig, dass im Rahmen einer ästhetischen Nasenkorrektur ein stabiles Gerüst erschaffen wird. Nur dieses kann weitestgehend Veränderungen durch die Wundheilung verhindern. 

Schwellungen

Warum kommt es insbesondere zur Schwellung?

Ein häufiges Problem ist die starke Schwellung nach einer Operation. Diese lässt sich nicht verhindern. Sie entsteht, weil zum einen die Lymphgefäße, die das Gewebewasser ableiten, durch die Präparation unterbrochen sind. Sie müssen sich erst neu bilden. Das führt zu einem Rückstau von Gewebewasser. 

 

Zum anderen führen die mechanische Belastung des Gewebes in der Operation und die späteren Reparaturprozesse zu einer verstärkten Durchblutung. Folglich muss mehr Blut und Gewebewasser durch weniger Abflussmöglichkeiten transportiert werden. 

Wie lange hält die Schwellung an?

Schwellungen der Nase halten unterschiedlich lange an. Ursächlich ist die Dicke der Haut und des Weichgewebsmantels und die Ausprägung der chirurgischen Veränderungen. Je dicker die Haut und das Weichgewebe, desto mehr Flüssigkeit können sie aufnehmen. Wenn viel Gewebe verletzt werden musste, müssen sich auch mehr Lymphbahnen neu bilden.

Drei Schwellungsphasen

Man betrachtet drei verschiedene Arten von Schwellungsphasen. 

  1. Die erste zeigt sich unmittelbar nach der Operation. Sie ist die auffälligste. Nach gut zwei bis drei Wochen kommt es für gewöhnlich zu einer deutlichen Reduktion, sodass man danach wieder gesellschaftsfähig ist. 
  2. Die zweite Phase hält einige Monate an und bezieht sich vor allem auf die Nasenspitze, da die Haut in diesem Bereich dicker ist. 
  3. In der dritten Phase kommt es nur noch zu feinen Veränderungen bedingt durch das Unterhautgewebe. Nach abgeschlossener Wundheilung nach ein bis zwei Jahren ist diese Phase beendet. 

Gibt es Möglichkeiten, die Schwellungen zu reduzieren?

Neben medikamentösen kann auch gezielt durch mechanische Maßnahmen die Schwellung günstig beeinflusst werden. Eine Oberkörperhochlagerung in den ersten Tagen nach der Operation und ggf. die Kühlung der Nase bewirken ein schnelleres Abschwellen.  Medikamente werden von uns gezielt da eingesetzt, wo es notwendig ist. 

Welche Faktoren beeinflussen die Wundheilung?

Es gibt viele Faktoren, die die Wundheilung sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Zu allererst spielt das Alter eine wichtige Rolle. Je jünger ein Mensch ist, desto schneller verheilen Wunden. Die Reparaturmechanismen haben noch die volle Leistungskapazität. Vorerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus („Zucker“) oder Nierenfunktionsstörungen verlangsamen die Wundheilung. 

Einige Einflüsse können wir selbst steuern:

Dazu zählt vor allem der Nikotinkonsum. Rauchen schadet durch die vielen Toxine auf unterschiedlichste Art und Weise die Wundheilung. Es empfiehlt sich, das Rauchen nach einer ästhetischen Nasenkorrektur möglichst einzustellen, mindestens jedoch über mehrere Wochen zu unterlassen. 

 

Eine gesunde Ernährung ist ausschlaggebend für eine schnelle und gute Wundheilung. Der Körper benötigt für die Reparaturprozesse v.a. Vitamine und Spurenelemente, wie Vitamin C, Zink und Selen. Diese nehmen wir mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung aus u.a. Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten zu uns. Zuviel Salze, Zucker und Phosphate, wie sie insbesondere in Fertiggerichten und Softdrinks vorkommen, schwächen unseren Körper. 

 

Auch direkte Sonneneinstrahlung oder starke Kälteeinwirkung unmittelbar nach einer Operation beeinflussen die Wundheilung negativ. 

 

Nach der Nasenoperation empfehlen wir eine gute Schleimhautpflege durch Nasenduschen und Nasensalben/-öle. Dadurch wird die Zahl der Keime in der Nase und im Wundgebiet reduziert und die Schleimhaut geschützt. 

Kann man die Wundheilung durch Medikamente beeinflussen?

Die Bildung von Bindegewebe kann medikamentös reduziert werden. Dabei spielt vor allem die Haut eine entscheidende Bedeutung. Je dicker diese ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter der Haut eine dicke Narbenplatte bildet. 

 

Die medikamentöse Therapie wird durch uns im individuellen Fall eingesetzt. In unserer Praxis begleiten wir Sie nach der Operation deswegen über mehrere Monate, um rechtzeitig mit entsprechenden Maßnahmen für eine günstige Wundheilung zu sorgen.